Bezirksjugendgottesdienst mit dem Bischof

Das hatte die Kirche Schwarmstedt in ihrer 60-jährigen Geschichte noch nicht erlebt: einen für die gesamte Jugend des Bezirks Hannover-Nord angesetzten Gottesdienst.


Auf Einladung des Bischofs Winfried Sommer versammelten sich gleich nach dem Jahresanfang ca. 50 jugendliche Geschwister in der kleinen Heidegemeinde Schwarmstedt. In der Vorbereitung war das natürlich mit ein wenig Aufregung verbunden gewesen. Wie viele Teilnehmer würden kommen? Wie wird der Gottesdienst musikalisch umrahmt? Wie sollte sich das Miteinander im Anschluss des Gottesdienstes gestalten? Diese und weitere Fragen hatte man im Vorfeld klären müssen.

Nach dem Eingangslied "Befiehl du deine Wege" von Paul Gerhardt (GB 146) legte der Bischof dem Gottesdienst das Bibelwort Römer 8, 35 zugrunde:

"Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?"

Bevor der Bischof auf das Bibelwort einging, fragte er die Jugendlichen: "Wie geht es euch?" Er wollte das nicht in der üblich angewendeten Grußformel verstanden wissen, auf deren Antwort meistens keiner mehr hört, sondern in dem Sinne, dass sich jeder einzelne mal die Frage stellt: "Was ist aus meinen Vorsätzen für das neue Jahr nach zwei Wochen geworden?" Der Bischof verband das mit seinen guten Wünschen für alle Anwesenden und dem Appell, dass, auch wenn sich vielleicht noch viele Fragezeichen für das Jahr 2012 auftun und Vorsätze noch nicht umgesetzt sind, die Verbindung zu Gott gehalten werden soll.

An dieser Stelle sei angemerkt, dass der Gottesdienst von einem Teil der Sänger des hannoverschen Jugendchores unter Leitung von Uwe Krahforst, von Uwe Eike (Orgel und Klavier), von Anna Theresa Roth (Viola) und von Alina Lunow (Querflöte) umrahmt wurde. Vorbereitend auf die Neujahrsbotschaft des Bischofs für die Jugendlichen sang der Chor das Lied Nr. 64 aus dem Jugendliederbuch "Liebe, die du mich zum Bilde".

Anschließend legte der Bischof das Bibelwort aus. Im Mittelpunkt seines Dienens standen:

  • Die Liebe von Gott zu den Menschen
    Diese Liebe ist durch nichts änderbar, außer durch uns selbst, indem wir das Verhältnis mit Gott beenden oder unterbinden. Gott von sich aus wird sein Liebesverhältnis zu jedem Einzelnen immer aufrecht erhalten.
  • Die Liebe der Menschen zu Gott
    Die Gottesliebe des Menschen ist unmittelbar mit dem Glauben verbunden. Der Glaube ist die Voraussetzung dafür und wird gepflegt durch ein inniges Gebetsleben.
  • Die Liebe zu sich selbst
    Um andere Menschen lieben zu können, muss man sich zuerst selbst lieben und sich als von Gott geliebt ansehen.
  • Die Liebe von Mensch zu Mensch
    Diese äußert sich darin, in anderen Menschen die Schöpfung Gottes zu sehen.

Es gab noch eine frohe Botschaft für die Jugendlichen. Der Bezirk Nord hat nämlich einen neuen Jugendbeauftragten bekommen: Evangelist Christoph Lindwedel. Und dieser durfte sich dann auch gleich mal vorstellen und tat das in einer die Jugend besonders ansprechenden Weise. Das lässt auf neue erfrischende Impulse und viele Aktivitäten hoffen.

Priester Detlev Eike aus der Gemeinde Langenhagen wurde völlig überrascht von der Aufforderung des Bischofs, auch noch ein paar Worte an die Jugend zu richten, und zitierte darum zunächst mal seinen alten Vorsteher Hirte Paul Dignal mit den Worten "Paulchen dachte und Gott lachte". Er ging in seiner Predigt noch einmal besonders auf den 5. Vers des oben erwähnten Eingangsliedes ein, in dem es heißt "Ihn, ihn lass tun und walten, er ist ein weiser Fürst und wird sich so verhalten, dass du dich wundern wirst."

Im Anschluss an den Gottesdienst gab es bei einem kleinen Imbiss einen regen Gedankenaustausch zwischen den Gottesdienstteilnehmern. Wir können nun erwartungsvoll auf das vor uns liegende Jahr 2012 schauen.

Autor und Bilder: J.R.