Videogottesdienste auf YouTube

Die öffentliche Übertragung von Gottesdiensten durch die Gebietskirchen am Sonntag über YouTube wird zum dauerhaften Angebot der Neuapostolischen Kirche für die Öffentlichkeit. Das haben die Bezirksapostel beschlossen. Bis voraussichtlich zum Jahresende werden auch noch Gottesdienste am Mittwochabend gesendet.

Seit drei Jahren sendet die Neuapostolische Kirche Nord- und Ostdeutschland jeden Sonntag einen Gottesdienst über das Videoportal YouTube. Anlass war damals der Beginn der Corona-Pandemie im März 2020, als von heute auf morgen alle Präsenzgottesdienste ausgesetzt werden mussten.

Wertvoller Beitrag für die Öffentlichkeitsarbeit

Das Format hat sich bewährt: Es versorgte nicht nur viele neuapostolische Christen, die in der Pandemie von zu Hause aus die Gottesdienste miterleben konnten, sondern stärkte auch die öffentliche Wahrnehmung der Neuapostolischen Kirche.

„Über die YouTube-Kanäle gelingt es, unser zentrales Angebot, die Gottesdienste, einer breiten Öffentlichkeit sichtbar und einfach zugänglich zu machen“, sagt Apostel Franz-Wilhelm Otten, Leiter der Arbeitsgruppe „Kommunikation Europa“. Ein Beleg dafür sei der Anstieg der Abonnenten der kirchlichen YouTube-Kanäle sowie die hohe Zahl an positiven Rückmeldungen, auch von ehemaligen oder inaktiven Kirchenmitgliedern.

Ein Gottesdienst je Region

Die weltweit tätigen Bezirksapostel entschieden bei ihrer Versammlung im November 2022, auch nach der Pandemie sonntäglich auf Sendung zu bleiben. Es soll jeweils, wo strukturell machbar, durch die örtlichen Gebietskirchen eine öffentliche Übertragung angeboten werden.

Eine Arbeitsgruppe im Auftrag der Bezirksapostelversammlung Europa hat nun für Deutschland ein Konzept entwickelt: Ab Pfingsten 2023 senden die drei deutschen Gebietskirchen im Wechsel sonntags einen Videogottesdienst aus einer Ortsgemeinde. Dieser bleibt dann bis zum Abend des gleichen Tages online abrufbar.

Den Auftakt macht am 4. Juni 2023 die Neuapostolische Kirche Nord- und Ostdeutschland. An den Sonntagen danach folgen Westdeutschland und Süddeutschland. Durch Feiertage oder bei besonderen Ereignissen in den Gebietskirchen kann sich die Reihenfolge ändern.

Ein YouTube-Kanal für Deutschland

Bisher wurden die Gottesdienste für Nord- und Ostdeutschland über den YouTube-Kanal der Gebietskirche gesendet. Ab Pfingsten ändert sich das: Gesendet werden die Gottesdienste künftig über den YouTube-Kanal der Neuapostolischen Kirche in Deutschland.

Besondere Anlässe wie Gottesdienste des Stammapostels in einer Gebietskirche oder Zentralgottesdienste der Bezirksapostel werden künftig nicht mehr öffentlich übertragen. Kirchenmitglieder der jeweiligen Gebietskirchen können diese Gottesdienste wie bisher über das kircheneigene IPTV-Portal miterleben.

Die YouTube-Kanäle der Kirche sollen perspektivisch weiter ausgebaut werden. Künftig sollen dort weitere Inhalte zur Verfügung gestellt werden, beispielsweise Erklärvideos.

Präsenzgemeinschaft bleibt erste Wahl

Dass die Neuapostolische Kirche weiter öffentlich Gottesdienste sendet, wird von dem einen oder anderen mit Sorge gesehen. Hier und da sind Stimmen zu hören, die meinen, dass die Online-Angebote die Kirchenmitglieder vom Besuch der Präsenzgottesdienste abhalten könnten.

Die Bezirksapostel sind sich jedoch einig, dass die Vorteile überwiegen. Zudem liege der Besuch der Gottesdienste in der Eigenverantwortung eines jeden Christen. Die Gemeinschaft im Präsenzgottesdienst und bei der Feier des Heiligen Abendmahls seien nicht durch ein Videoangebot ersetzbar, so die Bezirksapostel. Zudem dienten die Online-Angebote der Kirche der Hinführung und Einladung in die Präsenzgemeinschaft.

Videogottesdienste am Mittwoch

Die Gebietskirchen Nord- und Ostdeutschland und Westdeutschland haben entschieden, die Kooperation bei den Wochentagsgottesdiensten fortzusetzen. Das bedeutet, dass weiter am Mittwochabend ein Gottesdienst im Wechsel aus den beiden Bereichen gesendet wird – voraussichtlich mindestens bis zum Jahresende.

Dieses Angebot wird auch deshalb aufrechterhalten, da noch nicht in allen Regionen flächendeckend Sendungen per IPTV angeboten werden können. Zudem bietet YouTube einen Vorteil: Während das IPTV-Portal nur live überträgt, lassen sich Sendungen bei YouTube auch noch mit Verzögerung anschauen. Dies kommt beispielsweise Berufstätigen oder Eltern zugute, die es in der Woche nicht rechtzeitig zu Gottesdienstbeginn in die Kirchen schaffen. Sie können die Gottesdienste der Gebietskirchen so zeitversetzt mitverfolgen.

Für die Gemeinden in Nord- und Ostdeutschland gilt weiterhin bezüglich der eigenen Übertragungen: Wo eine Sendemöglichkeit für die örtlichen Gottesdienste per IPTV besteht, sind die Übertragungen via YouTube einzustellen.

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