Apostel Schulz: Wort zum Monat

Liebe Leserinnen und Leser,

vor ein paar Tagen bekam ich Post aus einem Krankenhaus. Eine schon betagte Glaubensschwester hatte, weit entfernt von ihrem Zuhause, sich einer Operation zu unterziehen. Aufgrund der gegenwärtigen Lage kann sie keinen Besuch erhalten. Sie schreibt unter anderem: „Ja, ich bin doch sehr allein in meinem Zimmer. Da gibt es aber auch viel Zeit zum Nachdenken. Der Herr ist vollkommen, stark und allmächtig. Er macht keine Fehler, das wissen wir. Und ich glaube fest, daß auch diese Krise mir ganz persönlich zur Ausreife dient. Ich bin sehr dankbar, daß ich bisher alle Gottesdienste, die von den Aposteln, unserem Bezirksapostel und als Höhepunkt von unserem Stammapostel gefeiert wurden, ganz ungestört per Telefonübertragung mit großer Bewegung und unter dankbaren Tränen erleben durfte. Mögen wir alle gekräftigt und gestärkt aus dieser Zeit hervorgehen. Danke, lieber Gott. Wie groß bist du, o Herr!“

Mich bewegen solche Zeilen. Und ich fragte mich, an welche Gedanken aus den letzten Gottesdiensten ich mich heute noch erinnere und über welche ich weiter nachdenken möchte. Hier meine kleine Liste:

  • „Heraus aus der Komfortzone“ (Bezirksapostel Krause 22.03.2020)
  • „Schafe sind keine Raubtiere“ (Apostel Steinbrenner 29.03.2020)
  • „Türen auf für Jesus“ (Apostel Mutschler, Palmsonntag 05.04.2020)
  • „Wenn Jesus zu mir nach Hause käme und sich wie zuhause fühlen dürfte, würde er vielleicht ein Bild an der Wand, das leicht schief hängt, geraderücken. Endet dann hier die Gastfreundschaft? Oder darf Jesus in mir etwas zurechtrücken?“ (Apostel Falk 05.04.2020)
  • „Der Kreuzestod spiegelt nicht das Scheitern Jesu wider, sondern den Sieg Gottes - der Zugang zu Gott ist für alle Menschen offen.“ (Bezirksapostel Krause, Karfreitag 10.04.2020)
  • „Jesus Christus war der erste Mensch, der mit dem Auferstehungsleib in das Reich Gottes eingehen konnte. Durch die Taufe mit Wasser und Heiligem Geist gibt Jesus Christus den Menschen Leben von seinem Leben. Wer an ihn glaubt, der könne schon heute die Kräfte der zukünftigen Welt und damit den Frieden Gottes und die Freude in Christus erleben.“ (Stammapostel Schneider, Ostern 12.04.2020)
  • „Was ihr Kinder tut, das macht eine ganze Gemeinde satt." (Bezirksapostel Krause 19.04.2020)

Ihr werdet sicher weitere oder auch ganz andere Erinnerungen haben, und das ist auch gut so. Ich muss an das Interview unseres Stammapostels vom 21. März 2020 denken. Die Corona-Krise kam damals mit voller Wucht auf uns zu. „Wir wissen nicht,“ sagte der Stammapostel, „warum Gott eine solche Situation zulässt. Aber ich bin gewiss, dass diese Zeit des geistlichen Mangels dazu beitragen wird, dass wir mehr denn je erkennen, wie wichtig der Gottesdienst, der Amtsträger und das Heilige Abendmahl für uns sind!“ In dem Interview schließt der Stammapostel mit den Worten: „Nur Mut – es geht weiter.“ Und es ging weiter. Und zwar, mit Gottes Hilfe und Beistand, durch euch!

Es entwickelte sich eine enorme Solidarität, Vielfalt und Kreativität, um das Gemeindeleben in Zeiten von Corona zu gestalten. Nicht irgendwie wurde gestaltet, sondern mit viel Herz und Liebe. Dabei ist viel Fantasie und Glaubenskraft offenbar geworden, ein Potential, das weit in die Zukunft reichen wird. Erste Lockerungen hinsichtlich des Versammlungs- und Veranstaltungsverbots sind nun schon in Sicht. Ich kann den Gedanken des Stammapostels nur unterstreichen: „Nur Mut – es geht weiter.“ Es braucht jeden von uns – während Corona und auch danach. Darauf freue ich mich.

Liebe Grüße

Euer Dirk Schulz

(Apostel Dirk Schulz ist zuständig für die Bezirke Bremen, Emden, Hamburg-Ost, Hamburg-Süd, Oldenburg, Stade, Wilhelmshaven)

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