Neuer Bezirksältester in Hamburg-Ost

(22.10.2012) Hamburg. Bezirksapostel Rüdiger Krause, Leiter der Neuapostolischen Kirche Norddeutschland, feierte am 21. Oktober 2012 einen Gottesdienst im Audimax der Universität Hamburg. Anlass für seinen Besuch war die Inruhesetzung von Bezirksältester Jürgen Spranger und die Ordination vom bisherigen Bezirksevangelisten Jörg Nielsen zum neuen Bezirksältesten. Dazu hatte Bezirksapostel Krause alle Glaubensgeschwister aus dem Bezirk Hamburg-Ost sowie die Bischöfe und Bezirksämter des Arbeitsbereichs von Apostel Jörg Steinbrenner eingeladen.

Dem Gottesdienst legte Bezirksapostel Rüdiger Krause das Bibelwort aus 2. Korinther 4,17-18 zugrunde: „Denn unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare.“ 850 neuapostolische Christen verfolgten die Auslegungen des Bibelwortes, mit dem Stammapostel Wilhelm Leber, geistliches Oberhaupt der Neuapostolischen Kirche weltweit, eine Woche zuvor, am 14. Oktober 2012 einen Gottesdienst in Nazareth mit allen Bezirksaposteln und Bezirksapostelhelfern gefeiert hatte. Dieser Gottesdienst fand im Rahmen der zweiten internationalen Bezirksapostelversammlung im Jahr 2012 statt (wir berichteten).

Über das Unsichtbare

Einen Predigt-Schwerpunkt setzte Bezirksapostel Krause mit der Beantwortung der Frage, was das im Bibelwort erwähnte Unsichtbare sei. Dazu gab er der Gemeinde einige Beispiele. „Sichtbar ist: Im Audimax findet eine Versammlung statt. Unsichtbar ist: Hier ist Gottesdienst. Gott ist mitten unter uns, tröstet uns und schenkt uns neue Kraft“, so der Bezirksapostel. „Sichtbar ist, dass du dich hinkniest und betest. Unsichtbar ist: Gott hört dir zu!“ Auch der Segen und die Liebe Gottes seien nicht sichtbar – genauso wenig wie die Veränderung der Seelen, die die Sündenvergebung herbeiführen würde. „Man schaut viel zu sehr auf das Sichtbare und damit auf das Unvollkommene,“ schloss der Bezirksapostel, „lasst uns auf die gewichtige Herrlichkeit sehen!“

Im Anschluss seiner Predigt bat Bezirksapostel Krause Bezirksältesten Spranger an den Altar. Dieser zeigte sich in seinem letzten Predigtbeitrag sichtlich bewegt, vor allem aber äußerst dankbar. Den kurzen Rückblick auf seine Tätigkeit als Seelsorger fasste er mit dem Satz zusammen: „Ich habe mich nie einsam gefühlt – dafür danke ich euch allen.“ Ein weiterer Predigtbeitrag kam von Apostel Steinbrenner, der das Audimax als „Ort hoher menschlicher Gelehrsamkeit“, im Rahmen des Gottesdienstes aber als „Hochschule des Heiligen Geistes“ bezeichnete. Ferner knüpfte er an den Aspekt des Unsichtbaren an: „Ob andere unsere Gotteskindschaft sehen oder nicht sehen, sie akzeptieren oder nicht, mag nicht unser Problem sein.“

Inruhesetzung von Jürgen Spranger

Nach der Predigt und der Feier des Heiligen Abendmahls versetzte Bezirksapostel Krause zunächst Jürgen Spranger (65), Bezirksältester und Bezirksvorsteher in Hamburg-Ost, in den Ruhestand. Diese Handlung hatte der Bezirksapostel in einem Rundschreiben an die neuapostolischen Christen des Bezirks Hamburg-Ost am 16. September 2012 angekündigt: „Wir verlieren mit dem Bezirksältesten Spranger einen sehr erfahrenen, bewährten und umsichtigen Bezirksältesten und Bezirksvorsteher, der im großen Segen für die Anvertrauten und im Aufschauen zu seinen Segenträgern gedient hat.“ Die hohe Wertschätzung machte Bezirksapostel Krause auch in der persönlichen Ansprache deutlich.

Im Mittelpunkt der Ansprache stand der Dank für 40 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit als Seelsorger der Neuapostolischen Kirche. Jürgen Spranger wurde am 17. Mai 1947 in Lüneburg geboren. Von 1972 bis 1975 diente er der Gemeinde Hamburg-Barmbek als Diakon, anschließend unterstützte er 18 Jahre lang die Gemeindearbeit als Priester. Die Ordination zum Hirten erfolgte 1993, die vom damaligen Apostel Wilhelm Leber durchgeführte Ordination zum Bezirksevangelisten ein Jahr später. Wilhelm Leber war es auch, der Jürgen Spranger zum Bezirksältesten ernannte. In dieser Funktion stand er mehr als 16 Jahre im Dienste der Kirche. Jürgen Spranger ist verheiratet und in Hamburg wohnhaft.

Ordination von Jörg Nielsen

Anschließend ordinierte Bezirksapostel Rüdiger Krause den bisherigen Bezirksevangelisten Jörg Nielsen (49) zum Nachfolger von Jürgen Spranger und damit zum Bezirksältesten. Auch über diese Entscheidung waren die Gottesdienstteilnehmer von Bezirksapostel Krause bereits am 16. September informiert worden. Hier ein Auszug aus dem Rundschreiben: „Bitte nehmt diese Entscheidung und nicht zuletzt auch euren zukünftigen Bezirksältesten und Bezirksvorsteher mit dem Herzen auf. Ich bin sicher, dass euer Bezirk mit dem neuen Bezirksältesten auch wieder eine verlässliche und vor allen Dingen gottgewollte Führung erhält.“ Für die neue Aufgabe wünschte er Jörg Nielsen alles Gute und Gottes Segen.

Jörg Nielsen wurde am 15. September 1963 in Hamburg geboren. Mit 22 Jahren wurde er Unterdiakon, mit 24 Jahren Diakon. Beide Ämter übte er in der Gemeinde Hamburg-Farmsen aus. Dort wurde er 1991 auch zum Priester ordiniert. Nach neun Jahren wechselte er auf Wunsch des damals amtierenden Apostels Walter Drave in die Gemeinde Hamburg-Rahlstedt, wo er nach zehn weiteren Jahren als Priester das Amt des Hirten empfing (2009 wurde er als Gemeindevorsteher beauftragt). 2011 folgte die Ordination zum Bezirksevangelisten. In dieser Funktion war er die rechte Hand des Bezirksältesten Spranger und lernte den Bezirk Hamburg-Ost, den er nun leitet, immer besser kennen. Jörg Nielsen ist seit 1986 mit Petra Nielsen verheiratet. Sie haben eine Tochter (22) und einen Sohn (19) und leben in Hamburg.

Bezirk Hamburg-Ost

Hamburg-Ost ist mit rund 3.000 neuapostolischen Christen der größte Bezirk im Bezirksapostelbereich Norddeutschland. Ähnlich viele Mitglieder weisen die drei weiteren Hamburger Bezirke auf. Noch über 2.000 Mitglieder der Neuapostolischen Kirche sind jeweils in Lübeck, Emden und Flensburg zuhause. Die 3.000 Christen in Hamburg-Ost werden von mehr als 130 Seelsorgern betreut. Dem neuen Bezirksältesten Nielsen stehen die Bezirksevangelisten Bock-Lübbers und Grünberg zur Seite, während die Seelsorge in den zehn Gemeinden, die im Durchschnitt von 800 Gottesdienstteilnehmern besucht werden, vorrangig durch einen Gemeindevorsteher sowie Priestern und Diakonen gewährleistet wird.

Die wohl bekannteste Gemeinde des Bezirks Hamburg-Ost, der sich aus vier Hamburger Gemeinden und den Gemeinden in Geesthacht, Glinde, Lauenburg, Reinbek, Schwarzenbek und Trittau zusammensetzt, ist Hamburg-Borgfelde. Sie ist 1863 gegründet und gilt als die erste und somit älteste Gemeinde der Neuapostolischen Kirche weltweit. Das Kirchengebäude ist nahe der Hamburger City gelegen und bietet Platz für mehr als 450 Gottesdienstteilnehmer. Am 19. Mai 2013 wird Stammapostel Wilhelm Leber Hamburg-Borgfelde besuchen, um den Pfingst-Gottesdienst zu feiern. Dieser Gottesdienst wird via Satellit in weltweit Tausende Gemeinden der Neuapostolischen Kirche übertragen.

Text: Björn Renz

Fotos: Marcel Bock, Heino Sartor

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