Jubiläumskonzert 25 Jahre Zentralchor

Halle. Mit einem Konzert in der Georg-Friedrich-Händel-Halle in Halle/Saale feierte der Zentralchor der Neuapostolischen Kirche Sachsen/Thüringen sein 25-jähriges Bestehen. Die dargebotenen Chor- und Instrumentalwerke standen unter der Überschrift "Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit".

Der Beifall wollte auch nach der zweiten Zugabe kein Ende nehmen; schließlich nahm der Dirigent den Konzertmeister bei der Hand und führte ihn, gefolgt von den übrigen Instrumentalisten des Orchesters und den Sängerinnen und Sängern des Chores, zum Bühnenausgang - ein außergewöhnliches Konzert war zu Ende gegangen...

Die Rede ist vom Jubiläumskonzert des Zentralchores der Neuapostolischen Kirche Sachsen/Thüringen am Samstag, dem 22. Oktober 2005 in der Georg-Friedrich-Händel-Halle in Halle/Saale.

Seit der Gründung dieses längst über die Grenzen der Gebietskirche hinaus bekannten Vokalensembles sind 25 Jahre ins Land gegangen. Bezirksapostel Klingler resümierte in seiner Laudatio: der Chor hat, auch durch die Förderung der Bezirksapostel Artur Köhler und Fritz Nehrkorn, eine überaus segensreiche Entwicklung genommen. Die Einsatzfreude und Lernbereitschaft der Sängerinnen und Sänger, ihre Begeisterung für gute Musik und nicht zuletzt die professionelle Leitung des Chores durch den Dirigenten Jürgen Gerisch sind der Grund, dass sich heute zusammen mit dem zentralen Orchester ein Ensemble von hohem Niveau präsentieren kann.

Das Motto des Jubiläumskonzertes in Halle war treffend gewählt:

"Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit"

Unter dieser Überschrift spiegelten die dargebotenen Chor- und Instrumentalwerke das Grundkonzept wider, das sich der Zentralchor und das eng mit ihm verbundene Orchester auf die "Fahne" geschrieben haben:

  • Gott allein danken, preisen und ehren.
  • Vom Evangelium Jesu künden.
  • Den Zuhörern Erbauung, Freude und Zuversicht vermitteln.

Mit der Ouvertüre aus Mendelssohn Bartholdys Oratorium "Paulus", in welcher der bekannte Choral "Wachet auf! ruft uns die Stimme" wirkungsvoll verarbeitet ist, eröffnete das Orchester das Jubiläumskonzert. Dann trat der Chor in Aktion mit dem vom Orchester begleiteten, von Mendelssohn im Tempo breit angelegten Choral "Allein Gott in der Höh’ sei Ehr’".

Nach der Laudatio des Bezirksapostels folgten drei Ausschnitte aus Händels Oratorium "Messias", an die sich der feierliche "Weihegesang" von Albert Becker (1834-1899) "Einen anderen Grund kann niemand legen" anschloss. Im Grave-Tempo, teilweise einstimmig zu ernsten Mollklängen des Orchesters, wird die unumstößliche Wahrheit verkündet: "Einen anderen Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist: Jesus Christus." In den letzten vierzehn Takten vollzieht sich schließlich der Wandel von d-Moll zum strahlenden D-Dur zum Text: "Jesus Christus gestern und heute und derselbe in Ewigkeit. Amen."

Der 1965 geborene Komponist Carsten Borkowski gratulierte dem Chor zum 25-jährigen Bestehen mit einer Neuschöpfung, der chorsymphonischen Episode "Te Deum laudamus" (dt. Dich, Gott, loben wir). Chor und Orchester sorgten für eine gelungene Uraufführung. Erstaunlich war, wie professionell beide die relativ modern komponierte, für neuapostolische Sänger und Instrumentalisten ungewohnte Musik interpretierten. Der starke Beifall war verdient; gern hätten die Zuhörer auch den Komponisten auf der Bühne gesehen und ihm gebührend applaudiert!

Eine Komposition von großer Innigkeit ist das "Adagio religioso" aus der Sinfonie "Lobgesang" von Mendelssohn Bartholdy. Der gottgläubige Zuhörer war ergriffen von dem Frieden und dem Trost, die diese Musik verströmte - natürlich auch dank der sehr ausdrucksstarken Gestaltung durch das Orchester.

Dem Sinfoniesatz folgte eine Reihe von Liedern, die den Chorliedersammlungen der Neuapostolischen Kirche entstammen oder zum allgemeinen christlichen Liedgut gehören. Da erklangen u. a. Choräle von J. S. Bach und das rhythmisch schwierige, vom Zentralchor aber gut gemeisterte Lied "Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzet"; es wurden Ausschnitte aus dem Oratorium "Elias" von Mendelssohn Bartholdy dargeboten, aber auch Lieder wie "Sei getreu bis an den Tod" und "Siehe, ich komme bald".

Im Schlussteil des Programms wurde noch einmal der Choral "Wachet auf! ruft uns die Stimme" aus dem Oratorium "Paulus" von Mendelssohn Bartholdy aufgenommen, jetzt majestätisch und kraftvoll vom gesamten Ensemble vorgetragen. Fanfarenartige Einwürfe der Blechbläser verstärkten die Textaussage: "Der Bräut’gam kommt. Macht euch bereit!"

Mit zwei Titeln aus Mendelsohn Bartholdys Sinfonie "Lobgesang" brachten Chor und Orchester die im Saal herrschende feierlich-festliche Stimmung zum Höhepunkt. Auf das anspruchsvolle Chorwerk "Die Nacht ist vergangen, der Tag aber herbeigekommen", in dem der Komponist die Freude sowohl über gewichenes Dunkel als auch über die beginnende lichtvolle Zukunft zum Ausdruck bringt, folgte unmittelbar der weltbekannte Choral: "Nun danket alle Gott, mit Herzen, Mund und Händen..."

Die Atmosphäre während des Schlussgesangs war so ergreifend, dass man am liebsten mitgesungen hätte, um die sich tief im Herzen rührende Dankbarkeit auszudrücken für das großartige Konzert, aber auch für allen erlebten Beistand Gottes und seine gnadenreiche Führung auf dem eigenen Lebensweg.

K.G.

Hinweis: Vor dem Konzert wurde das gesamte Programm in Studioqualität aufgezeichnet. Zum Preise von 10 Euro (ein Euro geht an NAK-karitativ) kann eine CD über das Internet bestellt werden unter: www.th-musicshop.de

Fotoserie:

Abonnieren Abmelden