Goldene Hochzeit von Barbara und Wilhelm Leber

Stammapostel Jean-Luc Schneider spendete am Sonntag, 24. April 2022, Stammapostel i.R. Wilhelm Leber und seiner Gattin Barbara den Segen zur Goldenen Hochzeit im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Gemeinde Hamburg-Harburg (Bezirk Hamburg-Süd). Die Predigt des Stammapostels ergänzten die Bezirksapostel Wolfgang Nadolny und Jürg Zbinden.

Stammapostel i.R. Wilhelm Leber und seiner Gattin Barbara

Stammapostel i.R. Wilhelm Leber und seiner Gattin Barbara

Zum heutigen Anlass der Goldhochzeit hatten sich neben der Gemeinde Nordheide auch langjährige Weggefährten des Ehepaar Lebers eingefunden, darunter die Bezirksapostel Michael Ehrich (Süddeutschland), Rüdiger Krause (Nord- und Ostdeutschland), Wolfgang Nadolny (Berlin-Brandenburg), Rainer Storck (Westdeutschland), Jürg Zbinden (Schweiz), die Bezirksapostel i.R. Armin Brinkmann, Wilfried Klingler und Hagen Wend sowie alle Apostel und Bischöfe Nord- und Ostdeutschlands.

Zur Ansprache vor dem Segen zur Goldhochzeit nahm Stammapostel Schneider Bezug auf den Wunsch des Jubelpaares, den Tag als Fest der Dankbarkeit zu feiern und stellte ihre Dankbarkeit heraus: für die vollumfängliche Gnade, die Kinder und die Enkelkinder, die Hilfe und den Beistand Gottes und für das Erleben von „Gemeinsam in Christus“ in der Gemeinde. „Weil wir euch von ganzem Herzen lieben“, kommentierte der Stammapostel, „sind wir dem lieben Gott von ganzem Herzen dankbar, dass er euch so gesegnet hat.“

Gleichzeitig nutzte der Stammapostel auch die Gelegenheit, um die Dankbarkeit gegenüber dem Goldhochzeitspaar Leber auszusprechen, wobei er ausdrücklich nicht nur die Zeit meinte, in der Wilhelm Leber als Stammapostel tätig war (2005-2013): „Ihr habt euch von Anfang in den Dienst des Herrn gestellt. (…) Ihr ward beide in den 50 Jahren ein Segen für uns alle, ihr seid weiterhin ein Segen, ihr seid uns weiterhin Vorbilder.“

Im Weiteren erwähnte der Stammapostel, dass er Lukas 6,38 mit den beiden verbinde, ein Auszug „Vom Umgang mit dem Nächsten“ aus der Feldrede Jesu Christi: „Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch zumessen.“ Sie beide hätten gemeinsam ein großes Maß angelegt, so der Stammapostel: „Der Herr braucht, der Herr ruft, wir machen’s. (…) Aus Liebe zum Herrn, aus Liebe zum Nächsten war euch nichts zu viel.“

Von Emmausjüngern und heutigen Gläubigen

Als Grundlage der vorherigen Predigt wählte Stammapostel Schneider einen Aspekt der Überlieferung „Die Emmausjünger“: „Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete? Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren.“ (Lukas 24,31-33)

Stammapostel Schneider beleuchtete zu Beginn, dass man sehr wenig von den Emmausjüngern wisse, zum Teil nicht einmal den Namen, und leitete ab: „Jesus liebt auch die Unbekannten, die im Schatten stehen, die halb vergessen sind.“ – Ein Aspekt, den später Bezirksapostel Nadolny im Rahmen seines Predigtbeitrags aufgriff. Es sei ein Anliegen des Herrn zu wissen: „Wie geht es meiner Braut, meiner Gemeinde, einem jeden einzelnen Gotteskind?“

Jesus habe dies auch besonders bei den Emmausjüngern interessiert, da sie sich zwar einerseits zu ihm bekannt, andererseits die frohen Botschaften, „Das Grab ist leer!“ und „Jesus lebt!“, nicht mehr ihre Herzen erreicht hätten. Sie seien enttäuscht gewesen, resümierte der Stammapostel und schlug den Bogen in die heutige Zeit und zur Situation der Gläubigen:

„Wir haben viele Jünger Jesu Christi, die sich zu Jesus Christus und zum neuapostolischen Glauben bekennen. Vielleicht ist man aber enttäuscht, weil manches anders läuft, als gedacht. (…) Es kommen Zweifel auf. Andere haben sich über etwas aufgeregt. Nichts Dramatisches, aber man erkennt die ersten Symptome einer Krankheit der Seele.“ Der Stammapostel nannte drei konkrete Symptome: Erstens, man fühle sich von der Predigt nicht mehr angesprochen. Zweitens, man interessiere sich nicht mehr für die Gemeinschaft der Gläubigen. Drittens, man habe kein Verlangen mehr nach Gott und nach dem Heiligen Abendmahl, man komme nicht mehr in den Gottesdienst.

Von großen Fragen und ehrlichen Antworten

Welche Symptome sich bei dem Einzelnen auch zeigen mögen, Gott wende sich im Heiligen Geist an die Gläubigen und stelle ihnen Fragen, die der Stammapostel in der weiteren Predigt mehrfach betonte: „Was ist der Sinn, der Inhalt deines Lebens?“; „Was ist die Zukunft, was soll noch geschehen?“; „Wie steht es um deinen Glauben?“; „Was sind deine Fragen, deine Zweifel, deine Probleme?“

Um Antwort auf diese Fragen zu erhalten, gab Stammapostel Schneider zwei konkrete Hinweise. Zunächst soll der Gläubige diese Fragen im persönlichen Gebet formulieren. Wenn Probleme schon bekannt seien, ermutigte der Stammapostel, diese auch Gott gegenüber auszusprechen. „Wenn du keine Lust mehr hast, in den Gottesdienst zu gehen, dann sag das bitte ganz ehrlich dem lieben Gott!“

Als zweiten Hinweis riet der Stammapostel, die Fragen intensiv zu bewegen, den Heiligen Geist wirken zu lassen und sich mit Problemen wie möglichen Auswegen zu beschäftigen. Die Antwort oder Lösung käme nicht automatisch im nächstbesten Gottesdienst, sondern bedürfe der eigenen, intensiven Auseinandersetzung, der Ehrlich- und Ernsthaftigkeit des jeweiligen Gläubigen.

Der Ausgang sei aber nicht ungewiss, machte der Stammapostel Mut. Wer sich ehrlich damit befasse, in den Dialog mit Gott gehe und den Heiligen Geist wirken lasse, der könne das „Brennen des Herzens“ bald wieder erleben, ähnlich wie es von den Emmausjüngern geschildert wurde: „Wie Jesus für die Emmausjünger, so sieht dann auch der Vorsteher genauso aus wie vorher“, aber Gott werde die Augen öffnen, dass sein Wirken erkannt werde.

Hintergrund


Der Gottesdienst wurde via YouTube, IPTV und Telefon in die Gebietskirche Nord- und Ostdeutschland, nach Skandinavien, Finnland, Estland, Island und Polen übertragen. Tags zuvor hatte der Hamburg-Chor um Dirigent Björn Leber, Sohn des Goldhochzeitspaares, ein Konzert in der Kirche Hamburg-Eppendorf gegeben.

Am 13. April 1972 heirateten Barbara und Wilhelm Leber standesamtlich, am 16. April 1972 folgte die kirchliche Hochzeit in Frankfurt-West. 25 Jahre später, am 20. April 1997, spendete Stammapostel Richard Fehr dem Ehepaar den Segen zur Silberhochzeit.

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