Stammapostel Schneider: „Gott loben und danken ist der Auftrag aller Christen“

Stammapostel Jean-Luc Schneider besuchte am vierten Advent die neuapostolischen Christen in Weimar. Er wurde begleitet von den Aposteln und Bischöfen aus Nord- und Ostdeutschland sowie den Aposteln Pawel Gamow (Russland) und Volker Kühnle (Süddeutschland). Im Rahmen des Gottesdienstes wurde Apostel Rolf Wosnitzka in den Ruhestand verabschiedet und Bischof Ralph Wittich als Apostel ordiniert.

Stammapostel Schneider feierte am Sonntag, 23. Dezember 2018, den Gottesdienst zum 4. Advent in Weimar. In seiner Predigt ging es um den Auftrag der Christen, Gott für seine Erlösung zu loben und zu danken. Denn durch Jesu Opfer habe Gott den Menschen die Möglichkeit der ewigen Gemeinschaft mit ihm gegeben.

Lobgesang des Zacharias

Stammapostel Schneider legte der Predigt Lukas 1,68-69 zugrunde: „Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk und hat uns aufgerichtet eine Macht des Heils im Hause seines Dieners David.“ 

Das Bibelwort beschreibt den Lobgesang des Zacharias. Zacharias sei vom Heiligen Geist erfüllt gewesen und lobte Gott für die Erlösung, obwohl Jesus Christus zu diesem Zeitpunkt noch nicht geboren war, erklärte Stammapostel Schneider. Doch für Gott sei Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft immer präsent. „Es ist göttliche Realität, wenn der Heilige Geist von der Wiederkunft spricht; es liegt nur an uns, ob wir an dieser Realität teilhaben.“

Gott der Erlöser

Stammapostel Schneider nahm Bezug auf die heutige Situation. So seien viele Menschen überzeugt, dass sie Gott als den Erlöser nicht bräuchten oder sie würden nicht erkennen, worin die Erlösung bestünde. Oft werde Gott hingegen von Menschen für erlebtes Leid, Schmerz oder Ungerechtigkeit verantwortlich gemacht.

„Dank der Aufklärung des Heiligen Geistes wissen wir, worin die Erlösung besteht“, erklärte Stammapostel Schneider. Denn die Trennung von Gott sei der Ursprung des Bösen. Doch durch die Erlösung und die ewige Gemeinschaft mit Gott, werde der Mensch vor Leid und Not bewahrt. 

Lobpreis durch Taten

Im Verlauf der Predigt beschrieb der Stammapostel, wie Christen Gott loben und danken können. Der Glaube an und das Vertrauen in Jesus Christus – an seine Menschwerdung, seinen Opfertod, die Auferstehung und Wiederkunft – sei zunächst eine Voraussetzung zur Erlösung. 

Entscheidend sei auch die Bereitschaft, sich von Gott erlösen zu lassen und dafür das eigene Wesen abzulegen. „Das Böse steckt auch in uns. Wir müssen die Gesinnung Jesu in uns aufnehmen“, betonte Stammapostel Schneider. Er machte die Gemeinde darauf aufmerksam, dass auch jeder Mensch zur Erlösung beitragen und somit Gott und allen Menschen dienen könne.

Abschied in den Ruhestand

Nach der Feier des Heiligen Abendmahls folgte die Verabschiedung von Apostel Rolf Wosnitzka in den Ruhestand. „Danke, dass du dein Leben in den Dienst des Herrn gestellt hast“, bedankte sich Stammapostel Schneider für seine 15-jährige Tätigkeit als Apostel. „Du hast deine Geschwister von ganzem Herzen geliebt und ihre Lasten geteilt.“

Seit 1977 war Apostel Wosnitzka als Amtsträger in der Neuapostolischen Kirche und seit 1993 als Bischof tätig. Am 24. August 2003 wurde er als Apostel ordiniert und war somit direkter Nachfolger von Apostel Velten Hoffmann. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit war die Mitarbeit in der Arbeitsgruppe "Kontakte zu Konfessionen und Religionen" (AG KKR). Hier repräsentierte er zusammen mit anderen Aposteln und Bischöfen die Neuapostolische Kirche bei ökumenischen Veranstaltungen, regelmäßig auch auf dem Evangelischen Kirchentag.

Gründungsmitglied Bischof Peter Johanning schätzt die Zusammenarbeit mit Apostel Wosnitzka in der AG KKR: „Apostel Wosnitzka hat viele gute Impulse zur ökumenischen Öffnung der Neuapostolischen Kirche beigesteuert. Er ist gesprächsoffen und taktvoll im zwischenmenschlichen Miteinander. Ein feiner, tiefsinniger Humor zeichnet ihn aus.“ Vor allem in den ostdeutschen Bereichen förderte er die Gespräche mit Vertretern der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK).

Ordination als Apostel

Die Nachfolge übernimmt künftig Apostel Ralph Wittich. In der Ansprache seiner Ordination als Apostel dankte Stammapostel Schneider für seine Bereitschaft, dem Ruf Gottes zu folgen. Als Botschafter Christi tätig zu werden, sei ein hoher Auftrag. 

1982 wurde Bischof Ralph Wittich als Unterdiakon ordiniert. Mit 26 Jahren diente er als Priester. Es folgten weitere Ordinationen als Evangelist, Hirte und Bezirksevangelist. Von 2009 bis heute war er als Bischof für die Kirche tätig.

Interview mit Apostel Ralph Wittich

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