Trauer um Bischof Starosta

Im Alter von 64 Jahren ist Waldemar Starosta am Mittwoch, 9. Oktober 2019, nach schwerer Krankheit verstorben. Seit 1989 war er als Bischof für die Gemeinden in Polen tätig und leitete zudem die polnische Kirchenverwaltung. Er hinterlässt seine Ehefrau, eine Tochter und einen Sohn.

„In dieser Zeit denken wir ganz besonders an seine Frau Irena und die Kinder. Möge unser himmlischer Vater sie reichlich trösten,“ schrieb Bezirksapostel Rüdiger Krause am Vormittag des 10. Oktober an die Apostel und Bischöfe. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirchenverwaltungen rief Bezirksapostel Krause dazu auf, sich mit der ganzen Trauerfamilie zu verbinden. Ein Termin für den Trauergottesdienst steht noch nicht fest.

Bischof mit 33 Jahren

Waldemar Starosta wurde am 31. Mai 1955 in Masuren geboren. Seine Eltern brachten ihm den neuapostolischen Glauben nahe, sein Vater selbst war viele Jahre Seelsorger in polnischen Gemeinden, zuletzt im Amt eines Bezirksältesten.

Für Waldemar Starosta begann die Tätigkeit als Amtsträger 1975 als Unterdiakon. 1980 empfing er das Priesteramt, im Folgejahr das Amt des Evangelisten, zwei Jahre später das des Bezirksevangelisten. Stammapostel Richard Fehr ordinierte ihn schließlich, am 28. Mai 1989, kurz vor seinem 34. Geburtstag, zum Bischof – der Beginn weiterer dreißigjähriger Amtsausübung. Sein Leitsatz: „Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin.“ (1. Korinther 15,10a)

Verwaltungsleiter mit Visionen

Schon neben seinem Engagement als Bezirksevangelist für Süd- und Zentralpolen, einem Bereich, der sich bis zu 600 Kilometer von seinem Wohnort entfernt erstreckte, wirkte Waldemar Starosta beim institutionellen Aufbau der Kirche in Polen mit: bei der Einrichtung einer zentralen Verwaltung, die er wenig später leitete.


Ein Bestreben Waldemar Starostas war, den juristischen Status der Kirche in der Gesellschaft und Öffentlichkeit zu implementieren. Dazu erklärte er in einem Interview, das in der Zeitschrift Unsere Familie 2014 erschien: „Es war wichtig, den internationalen Charakter der Kirche kundzutun, vom Anschein, eine deutsche Kirche zu sein, abzukommen und im Bewusstsein der Geschwister und auch in der Öffentlichkeit als die Gebietskirche Polen wahrgenommen zu werden.“

Diese und weitere Herzensanliegen packte Waldemar Starosta nicht nur ausdauernd an, er hatte damit auch nachhaltigen Erfolg. So werden in Polen seit Jahren – um nur ein Beispiel dieser Arbeit zu nennen – neuapostolische Gottesdienste regelmäßig per Rundfunk und bei besonderen Anlässen im Fernsehen ausgestrahlt.

Kirchenpräsident mit Mitarbeiterblick

Innerkirchlich gehörten zu Waldemar Starostas Schwerpunkten unter anderem die Förderung von Kindern und Jugendlichen, dazu die Organisation ihrer Unterrichte, weiter die Schulung von Ehrenamtlichen, insbesondere der Seelsorger. Etwa 80 Seelsorger in rund 30 Gemeinden mit nahezu 3.000 Kirchenmitgliedern gehörten in der Hochzeit seiner Tätigkeit zum Arbeitsbereich des Bischofs und Kirchenpräsidenten in Polen.

„Ich bin stolz auf die Geschwister, die unter oft nicht einfachen Verhältnissen aktiv ihres Glaubens leben, auf die Amtsträger, die dem Erlösungswerk Christi treu bleiben, und auf das freudige und hingebungsvolle Mitarbeiterteam unserer Kirchenverwaltung,“ schwärmte Waldemar Starosta in besagtem Interview. Auf die letzte Frage, was er sich für die Zukunft wünschen würde, antwortete er wie er es wohl auch heute formuliert hätte: „Eine Kirche, in der Lob, Preis und Dank Gottes immer mehr in allen Herzen leben, die Liebe zu Gott und Kirche spürbar ist und die Gesinnung Jesu Christi in allen Bereichen immer mehr sichtbar wird.“

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