Wann ist ein Christ ein Christ?

Unter diesem Motto stand die diesjährige Konfirmandenfreizeit im Bezirk Hannover-Nord. Höhepunkt der Freizeit war der Gottesdienst unter freiem Himmel.

Unter diesem Motto (in Anlehnung an den Refrain des Pop-Titels "Männer" von Herbert Grönemeyer) fand vom 22. bis 24. August 2008 in Abbensen in der Wedemark die Konfirmandenfreizeit für die Konfirmanden des Jahrgangs 2008 im Bezirk Hannover-Nord statt. Den Auftakt zu diesem Wochenende, bei dem das konkrete Christsein im täglichen Leben im Mittelpunkt stehen sollte, bildete ein Rollenspiel - vorgeführt von den Konfirmandenlehrern -, das plastisch den Konfirmandenunterricht vor 40 Jahren, teilweise mit von den Lehrern damals selbst erlebten Anekdoten angereichert, darstellte. Dies nicht zuletzt auch, um die Entwicklung in der Kirche, insbesondere im Bereich der Lehrmethoden, den jungen Christen vor Augen zu führen.

Das erste Unterrichtsthema nach dem gemeinsamen Abendessen am Freitag behandelte die göttlichen Gebote des Alten Testamentes mit der Frage nach Bedeutung, Tragweite und Aktualität. Im tieferen Kern wurden so insbesondere Funktion und Sinn von göttlichen Geboten für ein Leben im Sinne Gottes erörtert. Hieran schlossen sich im weiteren Verlauf die obligatorische Nachtwanderung und der gemeinsame Tagesabschluss an.

Den Auftakt für die Unterrichtsphase am Samstag bildete die Vorstellung des umgeschriebenen Pop-Titels "Männer" hin zu "Wann ist ein Christ ein Christ", mit teils noch in der Nacht gedichteten 6 neuen Strophen, die die im Refrain aufgeworfene Frage mit lebendigen Antworten füllten. Was ein Christ nach dem Apostolicum und den übrigen Glaubensartikeln ist, wurde im Anschluss in Gruppen erarbeitet.

Vor der Mittagspause wurden zudem die 10 Gebote unter dem Schlagwort "Recht leicht gemacht" behandelt, indem einzelne Rechtsnormen des deutschen Rechts auf die Gebote rückbezogen wurden, und schließlich wurden die mehrere Jahrtausende alten Gebote von den Konfirmanden in eine heutige Sprache übersetzt und jugendgerecht neu gefasst, um eine größere sprachliche Identifikation zu erzielen.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen wurde anhand des 4. Gebotes das Verhalten in Familie und Umfeld thematisiert und nach konkreten Formen der täglichen Umsetzung dieses göttlichen Gebotes gesucht. Der weitere Nachmittag verging nach dem Kaffeetrinken mit Sport und Spiel wie im Flug. Nach gemeinsamem Grillen wurde - für viele Konfirmanden eine gänzlich neue Erfahrung - eine Abendandacht zum Thema "Unser Vater" in stimmungsvollem Ambiente abgehalten. Hierbei hatten die Konfirmanden die Möglichkeit eigene Impulse in das gemeinsame Abendgebet einzubringen. Darüber hinaus wurden sie auch in die übrige Gestaltung der Andacht musikalisch und inhaltlich einbezogen.

Der späte Abend stand den Konfirmanden zur freien Verfügung, was jedoch viele nicht abhielt, trotz bereits über den gesamten Tag verteilter musikalischer Phasen noch zusammen zu singen.

Den Höhepunkt der Freizeit bildete dann am Sonntag der Open-Air-Gottesdienst, in dem Bezirksevangelist Jörg Leske deutlich machte, wie wir heutzutage das Reich Gottes unter uns gestalten können. Als Grundlage dienten Teile aus Apostelgeschichte 2, 1-45, vorgelesen von einigen Konfirmanden. Auch sonst wurden die Konfirmanden in die Gottesdienstgestaltung aktiv mit einbezogen und erlebten einen plastischen, altersgerechten Gottesdienst mit reichlich Tiefgang, an dem auch die Eltern der Konfirmanden teilnahmen. Dreh- und Angelpunkt war wiederum die Frage nach dem konkreten Christsein, so dass sich der Kreis zum Oberthema der Freizeit schloss, von der die Konfirmanden und auch die Lehrer viele Aspekte und Gedankenansätze für ein bewussteres Christsein mitnahmen.

Den Abschluss nach dem Mittagessen bildete ein weiteres Rollenspiel der Lehrer, das durch die lockere, teils sprachlich überzeichnete Darstellung des Lebens Jesu, alle Zuschauer mit einem Lächeln im Gesicht verabschiedete, wobei nun alle ein Stück mehr als vor der Freizeit wussten: Dann ist der Christ ein Christ.

S.W. / R.W.


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